Die Frankfurter Funzelfahrt

Zur Geschichte und Entstehung

Die Vereinsgeschichte schreibt das Jahr 1983: einige ESVler, die in ihrer Sturm- und Drangzeit fleißig in den Sommermonaten mit den Kajaks unterwegs waren, hatten im Herbst Langeweile. Also was machen?
Nächster Bach in der Umgebung: die Nidda! Schön, aber "net so aufregend" für den Haufen. Was kann man also tun?
Tagsüber kann jeder fahren, also wurde eine Fahrt auf der Nidda geplant - mit dem Start in der Dämmerung. Auch ein Ziel war nach kurzer Planung gefunden: der Garten von Horst in Bad Vilbel. Jetzt fehlte nur noch der Startplatz. Da wir schon damals nicht unbedingt zu den Bilderbuch-Wanderfahrern gehörten, war die Länge der Tour schnell festgelegt - nur nicht so weit! Also Start in Karben im Gewerbegebiet.
Und einfach so kann auch nicht jeder, also musste noch ein Motto her:
Dunkelheit = kein Licht = also Beleuchtung = auf Hessisch: Funzel = Funzelfahrt
Feddisch: unsere Funzelfahrt war geboren.

Jahr um Jahr wurden es mehr Bootfahrer von befreundeten Vereinen, die unserer Einladung folgten und mitmachten. Es wuchs und wuchs ...
Bis die Nachricht kam, das unser bewährter und urtümlicher Ausstiegsplatz den Bauarbeiten zur Verbreiterung der S-Bahn nach Friedberg in großen Teilen weichen sollte. Hmmmm was nun ?
wie soll's weitergehen?

Nach einigen Überlegungen stand ein Vorschlag im Raum, die Funzelfahrt auf dem Main zu veranstalten und unser damaliges Bootshaus - direkt am Main gelegen - als Endpunkt mit einzubeziehen. Nicht alle waren davon begeistert, aber mangels Alternativen begannen wir mit der Planung. Der Main ist eine Bundeswasserstrasse, also fragten wir mal vorsichtig beim Wasser- und Schifffahrtsamt an, ob und wie denn so eine Veranstaltung ablaufen könnte. Zur Erinnerung, es sollte immer noch in der Dämmerung sein mit nur mäßig beleuchteten Booten ... Oh je !!!

Bei der telefonischen Voranfrage bekamen wir gleich zu hören, dass für uns der Main in Frankfurt für die Dauer der Veranstaltung gesperrt werden müsste. Und wer sollte das bezahlen? Mit der Aussage beließen wir es erst einmal und beschlossen, persönlich nach Aschaffenburg zum Wasser- und Schifffahrtsamt zu fahren und den Verantwortlichen in einem persönlichen Gespräch unser Vorhaben vorzutragen und die ganze Aktion vielleicht ein wenig kleiner hinzubekommen.

Unser Gespräch mit den Verantwortlichen war zum Glück erfolgreich und so konnten wir für 1999 die erste Funzelfahrt auf dem Main, ohne zweistündige Mainsperrung, planen. Die Auflagen, die wir laut Wasser- und Schifffahrtsamt einzuhalten hatten, waren zum Glück durch alte Bekanntschaften, einige Telefonate und dem hilfsbereiten DLRG Frankfurt schnell umgesetzt.

Seit nun 23 Jahren findet die Funzelfahrt auf dem Main statt, seit 23 Jahren ist der DLRG jedes Mal mit dabei und unterstützt uns (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!) und seit insgesamt 31 Jahren findet die Funzelfahrt mal mit mehr, mal mit weniger Bootfahrern statt. Jedes Jahr sieht man vertraute und bekannte Gesichter, die wir immer wieder gerne sehen.
 

2013 war die bisher deprimierendste Veranstaltung, da die 31. Funzelfahrt in einem Bootshaus enden musste, das seit 3 Jahren weder Strom noch Wasser hatte und auf einem Gelände steht, das durch Vandalismus und Vermüllung komplett heruntergekommen war.

Bootfahrers sind zäh, die Veranstaltung war gut besucht und wir als Veranstalter haben sehr viel Zuspruch von Euch erfahren dürfen.

Wir, die ESVler, arbeiten weiterhin daran, dass die Funzelfahrt nicht ausstirbt. 

Ja, es fehlen ein paar Jahre, aber es geht weiter. Mittlerweile haben wir die 35. Funzelfahrt erfolgreich hinter uns gebracht. Und der Termin für die 36. Funzelfahrt steht auch schon.
Aber zurück zum Jahr 2017: Die schlechte Wettervorhersage für das Wochenende wirkte sich auf die Teilnehmerzahl aus. Trotzdem fanden sich die meisten üblichen Verdächtigen und treuen Seelen zum Funzeln im Bootshaus ein und begannen die Veranstaltung mit Kaffee und Kuchen.

Wie die letzten Jahre machte sich ein Teil der Funzler mit dem Boot mainaufwärts zur Gerbermühle auf den Weg. Der Rest bewegte sich mit dem Auto zum Einstieg.

Bei einer leichten Brise und ein Paar Tropfen Regen war die Stimmung auf dem Wasser gut, und alle Funzler kamen bis auf die üblichen Verluste (z.b. Teil- oder Komplettversagen der Energieversorgung der Funzel …..) im Bootshaus an.

Die Versorgungsfraktion, die am Bootshaus auf die Bootsfahrer wartete, hatte dann alle Hände voll zu tun, um den Andrang zu bewältigen, haben es aber wie die letzten Jahre auch perfekt geschafft, alle Anwesenden satt zu bekommen.

Der Dank der Kajak-Abteilung des ESV Frankfut geht wie die letzten Jahre auch speziell an den DLRG: Ihre Ehrenamtlichen helfen uns, seitdem die Funzelfahrt auf dem Main stattfindet, jedes Jahr und begleiten uns auf dem Wasser. Nur dadurch können wir die Vorgabe des Wasser- und Schifffahrtsamtes erfüllen.

Weiterer Dank geht auch an die Firma Globetrotter, die uns seit Jahren die Funzelpreise spendet, mit denen die schönsten Boote der Funzelfahrt prämiert werden.

Und zu guter Letzt natürlich auch ein Danke an alle helfenden Hände der Kajak-Abteilung, ohne die so eine Veranstaltung nicht zu machen wäre.
Die 36. Funzelfahrt wird nach dem momentanen Stand noch einmal in Niederrad stattfinden.

Das Bootshaus müssen wir Ende 2018 räumen, da Bootshaus abgerissen wird. Also alles wie gehabt - wir suchen immer noch  bzw. schon wieder eine Bleibe, da wir noch viele Jahre Funzeln wollen.

Wer eine Idee oder ein Bootshaus oder ein Grundstück in Frankfurt (und Umgebung) am Main hat - bitte melden!!!

Es ist einige Zeit vergangen, deshalb hier ein aktueller Stand.

Auch nach mehrmaligem Vorschlag, die Funzelfahrt nicht weiter zu machen (Antragsteller: der übliche Quertreiber, der immer wieder auf die mangelnde Beteiligung = Interesse der Abteilungs- mitglieder an der Veranstaltung hinwies), wurde die Veranstaltung doch bis einschließlich 2022 weiter durchgeführt.

Wer hätte gedacht, dass wir 2023 die 40. Funzelfahrt anbieten können. Ohne eigenes Bootshaus war die Planung der Veranstaltung nicht ganz einfach, da wir immer auf andere Vereine angewiesen sind. Dank des Frauen-Ruderverein Freiweg Frankfurt e.V. 1927 konnten wir die letzten Jahre die Funzelfahrt dort enden lassen, da auf dem Gelände alles zu finden ist, was wir für so eine Veranstaltung brauchen.

Corona-bedingt mussten wir die letzten Fahrten (2021 und 2022) leider auch umorganisieren, was z.B. an dem nicht mehr angebotenem Grillen zu sehen war. Was uns viel mehr gefehlt hat, war, dass wir auch mit unseren Gästen nach der Fahrt nicht mehr zusammen sitzen konnten und schwätzen.

Für die 40. geloben wir Besserung und hoffen auf viele Teilnehmer (sehr gerne mit vorheriger Anmeldung, macht das Planen für uns sicherer und vermeidet ggf. dass die Verpflegung ausgeht).

Der Quertreiber hat für die 40. Ruhe gegeben - ist aber immer noch da!!!!!

Unser Bootshausproblem haben wir Dank des HKCW in Frankfurt Höchst lösen können, die uns dankenswerter Weise als Untermieter aufgenommen haben. Die beiden Vereine sind recht gut zusammen gewachsen und machen viele Veranstaltungen gemeinsam.

Sollte trotzdem jemand ein „Herrenloses“ Bootshaus in Frankfurt finden – wir wären für Gespräche zu haben.

A&M

Das Ende

Liebe Kajakfreundinnen und -freunde,
im Oktober 2023 fand die 40. Funzelfahrt der Abteilung Kanu des ESV-Frankfurt auf dem Main statt. Diese war wieder u.a. wegen der vielen Teilnehmenden aus nah und fern ein wundervolles Erlebnis.
Trotz allem oder gerade deshalb wurde ein Ende dieser Veranstaltung von unseren Mitgliedern gefordert. Nach längerer Diskussion gab es zwei Optionen: Entweder die Abteilung Kanu lässt diese Traditionsfahrt „sterben“ oder ein anderer Frankfurter Verein führt sie weiter.
Freundlicherweise erklärte sich der FKV (Frankfurter Kanu-Verein 1913 e.V.) bereit, von nun an die Organisation der Veranstaltung zu übernehmen. Eine Ankündigung der Veranstaltung findet Ihr unter: www.frankfurtkanu.de.
Somit kann die Funzelfahrt im Herbst auf dem Main an der Frankfurter Skyline entlang wieder „funzeln“.

Wir bedanken uns bei den vielen, teilweise sehr treuen Paddlern mit den originellen Funzeln von überall her, für die tollen gemeinsamen nächtlichen Fahrten mit uns.

Vielen Dank, dass Ihr uns so lange unterstützt habt!

Die ESV-Funzler

 

 

Die Funzelfahrt - Gebrauchsanleitung
oder auch FAQs

1. Was ist die Funzelfahrt?

Einmal im Jahr, jeweils im Oktober veranstaltet die Kanu-Abteilung des ESV-Frankfurt die so genannte Funzelfahrt. In diesem Jahr findet sie am 21. Oktober statt.

Es handelt sich um eine Fahrt mit beleuchteten Booten (v.a. Kanus und Kajaks) bei Dunkelheit. Die Fahrt führt vom Frankfurter Rudererdorf in Oberrad
an der Frankfurter City vorbei bis zum Gelände des Rudervereins Freiweg in Niederrad.
GPS Daten unter 12.

Der Main ist eine Bundeswasserstraße, auf der es Regeln zu beachten gilt. Weil wir während der Fahrt von Booten von Rettungsdiensten (und evtl. der Wasserschutzpolizei) begleitet werden und wir eine Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes haben, müssen die Boote nicht exakt vorschriftsmäßig beleuchtet werden. Traditionell geht es um lustiges Schmücken der Boote mit Beleuchtung.

Die Einladung richtet sich vor allem an Kanu- und Kajaksportler:innen und deren Vereine in nah und fern. Teilnehmende sollten auch bei Dunkelheit sicher fahren können.

Dieses Jahr findet die Funzelfahrt zum 40. Mal statt! Deshalb gibt es am Ziel auch die Möglichkeit noch eine Weile in dem gemieteten Festsaal bei dem Frauenruderverein Freiweg zu bleiben.

2. Anmeldegebühr

Wegen des Jubiläums beträgt die Anmeldegebühr in diesem Jahr den nostalgischen Betrag von 6 Euro pro Person. Allerdings bittet der ESV um Spenden von all denen, die Spenden können.

3. Boote

ESV-Mitglieder können für die Funzelfahrt Vereinsboote nutzen. Am besten ist es, rechtzeitig ein Kajak zu buchen. Am besten geeignet sind Wanderkajaks, d.h. lange Kajaks. An Nicht-Vereinsmitglieder können wir keine Boote verleihen.

4. Wie kommt mein Kajak zum Einsatzpunkt?

Jede:r Paddler:in ist für den Transport des eigenen Kajaks verantwortlich. Da an den Einsatzpunkten (Freiweg bzw. Rudererdorf) die Parkplätze begrenzt sind, empfiehlt es sich Fahrgemeinschaften zu bilden.

5. Welche Ausstattung benötige ich für die Funzelfahrt?

Um an der Funzelfahrt teilnehmen zu können, benötigst Du neben einem Kajak eine Schwimmweste. Stell unbedingt sicher, dass dein Kajak funktionstüchtige Auftriebskörper hat.

 6. Was bedeutet „Beleuchtung“?

Bei der Beleuchtung gibt es keine Vorgaben. Du kannst dein Kajak oder/und dich mit Lichterketten und Aufbauten versehen. Einige Paddler:innen überlegen sich für ihre Beleuchtung sogar ein Motto.

Auf alle Fälle solltest beachten, dass es abends regnen oder windig sein kann. Die Verkleidung sollte ausreichend befestigt sein und das Paddeln nicht behindern. Da wir in der Abenddämmerung losfahren und im Dunklen ankommen, sind Lichter in welcher Form auch immer sehr empfehlenswert.

7. Ist eine Beleuchtung zwingend notwendig?

Ja. Mindestens eine Funzel (Lampe) muss am Boot sein da, wir am Ende der Fahrt aus Frankfurt raus fahren und da nicht mehr viel Umgebungslicht ist. Dient aber nur der Sicherheit, damit keine Funzler verloren gehen.

8. Wie läuft die Funzelfahrt ab?

Wer mag, kommt ab 14 Uhr zum Vereinsgeländer des Verein Freiweg. Dort gibt es Kaffee und Kuchen und die Boote können geschmückt werden. Gegen 16:30 Uhr starten diejenigen, die mit ihren Kajaks zum Rudererdorf hochpaddeln wollen. Wer zum Ausgangspunkt der Funzelfahrt hochpaddelt hat natürlich den Vorteil, dass das Autoumsetzen wegfällt.

Wer nur eine Strecke – also nur die Funzelfahrt – fahren möchte, transportiert sein:ihr Auto zum Ausgangspunkt im Rudererdorf. Wir sammeln uns dort an den Stegen.

Bitte achte auf die Megafon-Durchsagen. Für die gemeinsame (!) Abfahrt müssen wir uns mit der Schleuse Offenbach, die sich direkt oberhalb des Rudererdorfs befindet, abstimmen.

Direkt nach dem Start queren wir den Main und paddeln das Nordufer entlang. Nun ist ausreichend Zeit die Boote der anderen zu bewundern und die Frankfurter Skyline im Abendlicht zu genießen und den Passanten am Ufer und auf den Brücken zuzuwinken.

Die Kanuten werden von zwei DRK-Rettungsbooten begleitet. Ebenso sind an der Spitze und am Ende der Funzelfahrt Ordner in Kajaks und Warnlichtern eingesetzt.

9. Wie gut muss ich paddeln können?

Du musst dein Kajak ausreichend gut beherrschen und in der Gruppen fahren können. Du brauchst ausreichend „Paddelkondition“ um die etwa 6 km zu paddeln. Zwischendurch besteht keine Möglichkeit für Pausen oder Ausstiege. Wir fahren die Strecke in einem durch.

10. Was passiert am Ziel der Funzelfahrt?

Nachdem alle angekommen und die Kajaks an Land sind, stärken und wärmen wir uns bei einer heißen Suppe. Die Krönung der Funzelfahrt ist dann die Prämierung der am kreativsten beleuchteten Boote.

11. Wie wird die Funzelfahrt organisiert? Wie kann ich dabei unterstützen?

Wie alle Aktivitäten des ESVs beruht auch die Funzelfahrt auf ehrenamtlichem Engagement. Damit sie auch dieses Jahr durchgeführt werden kann und allen viel Freude bringt, sind viele Hände notwendig, im Vorfeld wie auch am Wochenende des Funzelfahrt selbst: bei den Vorbereitungen auf dem Vereinsgelände Freiweg, während der Funzelfahrt auf dem Main, beim gemütlichen Beisammensein am Zielpunkt wie auch beim Aufräumen am Folgetag. Auch hier gilt: Wenn viele anpacken, bedeutet es für jeden Einzelnen ein überschaubarer Einsatz. Bitte melde dich für einen oder mehrere Dienste verbindlich an.

12.
Start
GPS-Koordinaten 50° 6' 20.084" N 8° 42' 59.879" E

Ziel
GPS-Koordinaten 50° 5' 28.662" N 8° 38' 27.204" E